Risikolebensversicherung: Schutz für die Hinterbliebenen

Risikolebensversicherung schützt Familie
Die Risikolebensversicherung sichert die Familie ab, für den Fall, dass der Versicherte stirbt.

Jüngere Menschen, die voll im Berufsleben stehen, können eine Risikolebensversicherung abschließen, um Lebenspartner und Kinder oder den Geschäftspartner im Todesfall abzusichern. Führt eine Krankheit oder ein Unfall zum Tod des Versicherungsnehmers, erhalten die Hinterbliebenen die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt.

Anders als bei einer Kapitallebensversicherung wird bei einer Risikoversicherung die Versicherungssumme nur im Todesfall des Versicherten ausgezahlt. Die Risikolebensversicherung ist auch geeignet, um einen Kredit abzusichern.

Was genau die Risikolebensversicherung beinhaltet, was die Voraussetzungen sind, welche Alternativen es gibt und wann sie ausgezahlt wird, erfahren Sie unter anderem in diesem Artikel.

Was ist eine Risikolebensversicherung und wen sichert sie ab?

Eine Risikolebensversicherung (RLV) dient zum finanziellen Schutz der Hinterbliebenen im Todesfall des Versicherungsnehmers. Sie schließt die Versorgungslücke für den Ehe- oder Lebenspartner und die Kinder des Versicherten, wenn dieser stirbt. Sie ist besonders dann sinnvoll, wenn der Versicherungsnehmer der Hauptverdiener ist, da das Einkommen des Versicherten als wichtige Lebensgrundlage für die Familie wegbrechen würde. Mit der Risikoversicherung sind die Erben des Versicherten abgesichert. Das können der Ehe- oder Lebenspartner und die Kinder, aber auch der Geschäftspartner des Versicherten sein.

Hinweis:
Die Risikoversicherung eignet sich auch als Absicherung eines Kredits, damit die bezugsberechtigten Personen beim Tod des Versicherungsnehmers nicht die Restschuld tilgen müssen. Auch Unverheiratete können eine Risikolebensversicherung abschließen und zur Absicherung eines Kredits nutzen. Sie ist günstiger als eine Restschuldversicherung.

Die wichtigsten Fakten zur Risikolebensversicherung:

  • Garantierte Todesfallleistung zu geringen Beiträgen
  • Überschussanteile führen zu sofortiger Beitragsreduzierung
  • Sofortiger Versicherungsschutz ohne Wartezeiten
  • Ideal zur Absicherung von Immobilien- und Kreditfinanzierung
  • Schnelle und unbürokratische Auszahlung

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Wann wird eine Risikolebensversicherung ausgezahlt?

Für die Risikolebensversicherung wird eine Laufzeit festgelegt. Sie sollte so lange gewählt werden, wie die Angehörigen auf Unterstützung angewiesen sind. Hat der Versicherungsnehmer Kinder, gilt als Faustregel, dass die Laufzeit so lange gewählt werden sollte, bis das jüngste Kind 25 Jahre alt ist.
Erlebt der Versicherte das Ende der Laufzeit, wird die Versicherungs-Summe nicht ausgezahlt. Der Versicherte erhält dann grundsätzlich kein Geld aus der RLV. Die Auszahlung der Summe erfolgt nur dann, wenn der Versicherungsnehmer während der Laufzeit verstirbt.

Wie hoch sollte die Versicherungssumme und wie lange die Vertragslaufzeit der Risikolebensversicherung gewählt werden?

Ein wichtiges Kriterium für die Risikolebensversicherung ist die Versicherungssumme. Bei der Wahl der Versicherungssumme sollten die individuellen Lebensumstände des Versicherten und dessen Angehörigen berücksichtigt werden. Dabei kommt es auf

  • Laufende Kosten der Familie
  • Kosten für die Ausbildung und den Unterhalt der Kinder
  • eventuelle Kredite

an. Die Versicherungssumme sollte so gewählt werden, dass die bezugsberechtigten Personen dann, wenn der Hauptverdiener verstirbt, die Versorgungslücke gut ausgleichen können. Als Faustregel wird das Drei- bis Fünffache des Bruttojahresgehalts des Versicherten empfohlen.

Bei der Wahl der Laufzeit für die Risikolebensversicherung kommt es ebenfalls auf die persönlichen Umstände an. Um einen Kredit zu sichern, sollte die Vertragslaufzeit so lange wie die Kreditlaufzeit gewählt werden. Hat der Versicherte Kinder, sollte die Vertragslaufzeit so lange gewählt werden, bis die Kinder ihre Ausbildung voraussichtlich abgeschlossen haben. Die Beitragszahlung fällt umso höher aus, je höher die Summe der Versicherung und je länger die Laufzeit gewählt wird.

Voraussetzungen für eine Risikolebensversicherung und Gesundheitsprüfung

Voraussetzung für den Abschluss einer Risikolebensversicherung ist eine Gesundheitsprüfung. Der potentielle Versicherungsnehmer muss Fragen zu seiner Gesundheit wahrheitsgemäß beantworten. Dabei werden Fragen zu Vorerkrankungen und zu chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Multiple Sklerose oder Rheuma gestellt. Weitere Fragen können zum Gesundheitszustand und den Lebensumständen des Versicherten gestellt werden.
Wird eine hohe Versicherungs-Summe, zumeist über 400.000 Euro vereinbart, fordern einige Versicherer eine Gesundheitsprüfung durch einen Arzt. Sie können das individuelle Risiko des Antragstellers besser einschätzen.

Neben den Fragen zu Vorerkrankungen des Antragstellers werden von den meisten Versicherern weitere Fragen gestellt:

  • Größe und Gewicht
  • längere Krankenhausaufenthalte oder Kuren in den letzten zehn Jahren
  • Operationen
  • Rauchen und Zigarettenkonsum
  • psychische Problemen und Nervenerkrankungen
  • Beruf und körperliche Belastung
  • riskante Hobbys.

Was passiert wenn man die Gesundheitsfragen falsch beantwortet und welche Fragen werden gestellt?

Die Beitragszahlung fällt in der Regel umso höher aus, je höher das gesundheitliche Risiko ist. Auch wenn gesundheitliche Risiken oder Vorerkrankungen vorliegen, muss der Antragsteller alle Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Tut er das nicht, kann die Leistung durch die Versicherung gekürzt oder verweigert werden. Im Todesfall des Versicherten kann das zu einem Streit der begünstigten Hinterbliebenen mit dem Versicherer führen.

Wichtig:
Der Versicherungsnehmer muss auch, wenn er bislang nicht geraucht hat und später mit dem Rauchen beginnt, eine Meldung an die Versicherungsgesellschaft vornehmen.

Feste und fallende Versicherungssummen

Für die Versicherungssumme gibt es zwei Varianten:

  1. Feste Summe, die während der gesamten Laufzeit der Risikoleben-Versicherung gleich bleibt: Die Hinterbliebenen erhalten im Todesfall des Versicherten die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt, unabhängig davon, wie lange der Vertrag bereits läuft.
  2. Fallende Summe, die während der Laufzeit sinkt: Sie wird nicht von allen Versicherern angeboten und ist geeignet, wenn die Risikolebensversicherung zur Absicherung eines Kredits dient. Die Versicherungs-Summe sinkt so wie die Restschuld des Kredits.
Risikolebensversicherung eines alten Mannes
Wünschenswert ist es natürlich, dass die Risikolebensversicherung nicht in Anspruch genommen werden muss.

Am häufigsten wird eine feste Versicherungs-Summe gewählt. Der Vorteil besteht darin, dass die bezugsberechtigten Personen auch dann schon die volle Summe erhalten, wenn der Versicherungsnehmer kurz nach dem Abschluss der Risikolebensversicherung verstirbt. Mit dem Alter sinkt zumeist der Absicherungsbedarf, da bereits ein höheres Vermögen erwirtschaftet wurde. Der Nachteil der festen Versicherungssumme besteht darin, dass die Kaufkraft des Auszahlungsbetrags durch die Inflation sinkt. Aufgrund des geringeren Absicherungsbedarfs kann sich das jedoch ausgleichen. Ein weiterer Nachteil sind höhere Beiträge für eine feste Summe.

Der Vorteile der fallenden Versicherungs-Summe liegt in der sinkenden finanziellen Belastung für den Versicherten durch sinkende Beiträge. Der Nachteil besteht darin, dass im Todesfall des Versicherten immer weniger an die bezugsberechtigten Personen ausgezahlt wird, je länger der Vertrag läuft.

Müssen meine Hinterbliebenen auf die Auszahlung der Risikolebensversicherung Erbschaftssteuern bezahlen?

Erben müssen auf die Auszahlung der Versicherungssumme Erbschaftssteuer zahlen. Die Hinterbliebenen können jedoch einen Freibetrag ausschöpfen, dessen Höhe abhängig vom Verwandtschaftsgrad zum Versicherten ist. Bei Ehepaaren liegt dieser Freibetrag bei 500.000 Euro. Der Betrag, der diesen Freibetrag übersteigt, wird gemäß der entsprechenden Einkommenssteuerklasse versteuert. Die Einkommenssteuerklasse ist ebenfalls abhängig vom Verwandtschaftsgrad. Da der Freibetrag für Unverheiratete nur gering ist, können vor allem unverheiratete Paare die Erbschafts-Steuer umgehen, indem sie für die Risikolebensversicherung einen Über-Kreuz-Vertrag abschließen. Jeder Partner schließt einen eigenen Vertrag ab, in dem er den anderen Partner als Begünstigten einsetzt. Verstirbt einer der Versicherten, bekommt der Partner die Summe ausgezahlt und muss keine Erbschaftssteuer zahlen.

Gibt es Alternativen zur Risikolebensversicherung , wenn man z.B. keine Risikolebensversicherung abschließen kann wegen mangelnder Gesundheit?

Eine Risikolebensversicherung ohne Gesundheitsfragen gibt es seit dem 17. März 2010 nicht mehr. Wer aufgrund mangelnder Gesundheit keine Risikolebensversicherung abschließen kann, hat die Möglichkeit, seine Angehörigen mit einer Kapitallebensversicherung abzusichern. Er kann alternativ dazu eine Sterbegeldversicherung abschließen, um die Kosten der Beerdigung sicherzustellen. Parallel zueinander können mehrere Sterbegeldversicherungen bei verschiedenen Versicherern abgeschlossen werden. Die gesamte Auszahlung kann dann ähnlich hoch wie bei einer Risikolebensversicherung sein.

Risikolebensversicherung und Baufinanzierung: Macht es Sinn, eine Risikolebensversicherung mit einer Baufi zusammen abzuschließen?

Es ist sinnvoll, eine Risikolebensversicherung zusammen mit einer Baufinanzierung abzuschließen. Die Risikoleben-Versicherung wird dann mit fallender Versicherungssumme vereinbart. Im gleichen Maß wie die Restschuld der Baufinanzierung sinkt die Versicherungssumme. Die Risikolebensversicherung kann günstiger als eine Restschuldversicherung sein. Aufgrund verschiedener Klauseln weigern sich die Versicherer bei einer Restschuldversicherung häufig, die Restschuld zu übernehmen.

Risikolebensversicherung im Vergleich zur normalen Lebensversicherung

Der Unterschied der Risikolebensversicherung zur normalen Lebensversicherung besteht darin, dass die Risikolebensversicherung nur im Todesfall des Versicherten leistet. Die vereinbarte Versicherungssumme wird nach Ablauf der Vertragslaufzeit nicht ausgezahlt. Eine Kapitallebensversicherung kombiniert hingegen Todesfallschutz für die Zurückbleibenden und Vermögensbildung. Die vereinbarte Summe wird am Ende der Vertragslaufzeit ausgezahlt. Die Kapitallebensversicherung unterscheidet sich von der Risikolebensversicherung auch darin, dass die Beiträge für die Risikolebensversicherung geringer sind.

Insgesamt lässt sich zusammen fassen, dass die RLV durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Wichtig ist es aber auch, den Erlebensfall abzusichern. Im besten Fall geht man natürlich davon aus, dass man bis ins Hohe Alter lebt und das Leben genießt. Um finanziell auf der sicheren Seite zu sein, sollte man schon früh neben der gesetzlichen Rentenversicherung mit einer privaten Altersvorsorge fürs Alter vorsorgen. Dafür gibt es verschiedene Optionen, über die wir Sie gerne auf unseren Seiten unterrichten. Zum Beispiel können Sie mit einer betrieblichen Altersvorsorge, einer Riester Rente (oder Wohnriester) oder Rürup Rente vorsorgen. Ein Vergleich ist hier allerdings elementar wichtig, um die richtige Altersvorsorge zu den eigenen Lebensumständen zu finden und ggf. sogar eine Förderung vom Staat mitzunehmen. Wenn Sie im hohen Alter etwas Vermögen zur Verfügung haben, dann können Sie auch über eine Sofortrente nachdenken. Altersvorsorge für Selbstständige ist noch einmal ein besonderes Thema, über welches wir Sie gerne informieren.

Risikolebensversicherung im Test 2019

Die Risikolebensversicherung wurde im März 2019 vom Institut für Vorsorge- und Finanzplanung getestet. Im Test wurden fast 70 Risikolebensversicherungen von 35 verschiedenen Anbieter geprüft. 50% der Gesamtnote im Test macht das Preis-Leistungs-Verhältnis der Risikoversicherung auf das Unternehmen, die Flexibilität, Service und Transparenz.

Es wurde sowohl der Basisbereich als auch der Predmiumbereich getestet. Stellvertretend für ähnliche Berufsgruppen wurde der Test einmal mit Angestellten und einmal mit Handwerkern vorgenommen. Bei der Premiumversion kann man die Risikolebensversicherung bei Bedarf verlängern und das ohne, das erneute eine Gesundheitsprüfung vorgenommen wird. Außerdem können auch vorzeitige Zahlungen vereinbart werden, falls der Versicherte zum Beispiel schwer erkrankt. Zudem wurde zwischen Raucher und Nichtraucher-Tarifen unterschieden. Als Beispielrechnung zog man im Test einen 25-Jährigen heran, der mit 150.000 Euro versichert sein möchte und von einer Laufzeit von 25 Jahren ausgeht.

Die Test Sieger im Bereich Risikolebensversicherung 2019 sind:

  1. Allianz: Tarif „Risiko­Lebensversicherung Plus in der Kategorie „Premium: Angestellte (Nichtraucher) und Handwerker (Raucher/Nichtraucher)“
  2. Bayern-Versicherung: „RisikoLeben“ in der Kategorie „Premium: Angestellte (Raucher/Nichtraucher)“
  3. DVLAG: Risiko­Lebensversicherung in der Kategorie „Basis: Angestellte/Handwerker (Raucher/Nichtraucher)“

Ältere Tests der Risikolebensversicherung

Neuster Risikolebensversicherungstest der Stiftung Warentest 2015

Stiftung Warentest hat in Finanztest Ausgabe 06/2015 einen aktuellen Risikolebensversicherung Test 2015 veröffentlicht. Klarer Testsieger ist die Europa Lebensversicherung AG mit dem Tarif „E-T6“. Die Tester stellten in dem Test fest, dass Interessenten im Normalfall einfach zu dem günstigsten Tarif greifen können. Leistungsunterschiede gibt es laut Finanztest nur marginal, ganz im Gegensatz zu den verschiedenen Beiträgen.

So zahlt der angenommene Modellkunde im Test (35 Jahre, Nichtraucher, keine gefährlichen Hobbys, keine Vorerkrankungen, Bürojob) für fast identische Leistungen zwischen 176 Euro (Europa) und 754 Euro (Stuttgarter) jährlich, wenn er sich für 250.000 Euro Versicherungssumme und 25 Jahre Laufzeit entscheidet.

Auch Focus Money hat in Ausgabe 20/2015 Risikolebensversicherungen getestet. Gemeinsam mit der Deutsche Finanz-Service Institut GmbH (DFSI) wurden Premiumtarife von Direktversicherern getestet. In den fünf Teilkategorien konnten im Test insgesamt bis zu 52 Punkte erreicht werden. Mit 36 Punkten ist die Hannoversche klarer Testsieger. Die Plätze zwei und drei belegen im Test Asstel (30,5 Punkte) und Europa (29,5 Punkte).

Risikolebensversicherung Test der Ökotest

Eine wichtige Orientierungshilfe für Verbraucher ist die Zeitschrift Ökotest. In dem August-Heft (08/2015) stellte das Magazin die besten Risikolebensversicherungen vor. Getestet wurden die Top-Tarife von 60 Unternehmen. Die Ergebnisse basieren auf acht Modellkunden im Alter von 30 und 40 Jahren, so dass der Test eine breite Zielgruppe repräsentiert. Neben einem Dachdecker wurde auch eine kaufmännische Angestellte mit einbezogen. Summa summarum hält die Ökotest die Risikolebensversicherung zur Absicherung der Familie oder von Geschäftspartner für deutlich sinnvoller und günstiger als eine Kapitallebensversicherung.

In dem Risikolebensversicherung Test lag die Laufzeit zwischen 15 Jahren für ältere Kunden und 25 Jahren für die jüngere Zielgruppe. Wichtig ist es nach Ansicht der Zeitschrift vor allem, von Beginn an auf eine ausreichende Versicherungssumme zu achten. Als Beispiel nennen die Experten monatliche Verdienste von 3.000 Euro und einem Kredit für die Abbezahlung des Eigenheims in Höhe von 1.000 Euro. In diesem Fall müsste die Versicherungssumme 240.000 Euro betragen.

In dem Test lag sie je nach Modellkunde zwischen 250.000 und 300.000 Euro. Wichtig: Wer den Betrag später erhöhen möchte, benötigt dafür eine Nachversicherungsgarantie. Diese ist jedoch nicht immer enthalten und wird von einigen Versicherern auf eine bestimmte Summe begrenzt. Daher ist es nach Ansicht der Ökotest empfehlenswert, schon beim Abschluss auf eine ausreichende Versicherungssumme für einen längeren Zeitraum zu achten – zumal selbst viele Verträge mit Nachversicherungsgarantie den Wünschen der Kunden nicht komplett gerecht werden können. Konkret nennt die Ökotest als Deckungssumme das Fünffache des Bruttojahreseinkommens plus eventuelle Rücklagen für Kredite.

Ökotest: Raucher müssen fast das 2,5-fache zahlen

In dem Risikolebensversicherung Test der Ökotest, der besonderen Wert auf günstige Beiträge legte, wird ein enormes Sparpotential deutlich. Beispielsweise zahlt eine 30-jährige Kauffrau im Test bei dem günstigsten Anbieter weniger als 200 Euro pro Jahr. Die teuerste Absicherung im Test kostet fast 420 Euro und damit weitaus mehr als das Doppelte. Durch einen Preisvergleich lassen sich dementsprechend teilweise mehr als die Hälfte der Kosten einsparen. Interessanterweise müssen Menschen aus körperlich fordernden Berufen allerdings oftmals nicht mehr zahlen als Arbeitnehmer, die eine bürolastige Tätigkeit ausüben. Natürlich lassen sich die Beiträge aber dennoch nicht verallgemeinern. So stellt die Ökotest auch fest, dass…

  • Nichtraucher sehr viel weniger zahlen müssen als Raucher. Ein 30-jähriger Angestellter muss fast mit den 2,5-fachen Prämien eines gleichaltrigen Kollegen rechnen.
  • gesundheitsbewusste Menschen bevorzugt werden. Wer die Idealmaße der Versicherer erfüllen kann, zahlt weniger. Die Versicherer halten einen Body-Mass-Index von 18 bis 27 für optimal. Wer weniger oder mehr wiegt, muss mehr entrichten.
  • Eltern oftmals von Rabatten profitieren können. Die Lebenserwartung ist mit eigenem Nachwuchs statistisch gesehen höher als ohne Kinder.

Dementsprechend ist laut Test der ideale Kunde Nichtraucher, verheiratet, Vater oder Mutter und entspricht den körperlichen Anforderungen der Versicherer. Wer von Rabatten profitiert, sollte übrigens auch frühzeitig darauf achten, wie lange diese gelten und wie sehr sich die Prämien erhöhen, wenn die Sonderkonditionen wegfallen. Nicht selten kommen dann nämlich deutliche Mehrkosten auf den Kunden zu.

Community Life und Stuttgarter beste Risikolebensversicherungen

Da 60 Unternehmen auf dem Prüfstand für acht Modellfälle geprüft wurden, gab es im Test insgesamt 480 verschiedene Resultate für die Tarife. Jedoch verweigerten einige Unternehmen die Auskunft für bestimmte Daten, so dass letztendlich nur 328 Angebote gewertet wurden. Beispielsweise legte auch die Allianz, die HDI, der Münchener Verein und Swiss Life für den Test nicht alle erforderlichen Angaben offen.

Das Prädikat „sehr gut“ erhielten im Test insgesamt 37 Angebot. Somit ist etwa jede neunte Risikolebensversicherung hervorragend. In allen acht Fällen ausgezeichnet wurde der Tarif Protect der Community Life. Das Unternehmen fungiert als Versicherungsmakler und gehört der Iptiq Life aus Luxemburg an, welches wiederum ein Tochterunternehmen der Swiss-Re ist.

Eine ähnliche Auszeichnung in allen Kategorien verfehlte die Stuttgarter, ebenfalls ein Versicherungsmakler, nur um ein Haar. Sie erreichte mit dem Tarif T20 in sieben Fällen die beste Bewertung im Test. Allerdings ist bei der Stuttgarter anzumerken, dass die Nachversicherungsgarantie auf 250.000 Euro begrenzt ist und somit für die untersuchten Kunden unbrauchbar ist. Neben den beiden Unternehmen fallen auch die Europa (E-T2-Premium), My Life (RNL+) und Huk24* (WP24) im Test positiv auf. Alle drei Versicherer sind in vier Fällen sehr gut.

PlatzTarifAnzahl "sehr gut"
1.Community Life Protect8x
2.Stuttgarter T207x
3.My Life RNL+4x
3.Europa E-T2-Premium4x

In dem Risikolebensversicherungs Test der Ökotest überzeugen somit vor allem die Direktversicherer, die ausschließlich über das Internet oder das Telefon zu erreichen sind. Im Vergleich zu den Filialbetrieben können sie ihren Kunden deutlich günstigere Prämien anbieten. Der Service bietet jedoch weniger Möglichkeiten, zum Beispiel kein zeitlich aufwendiges persönliches Gespräch vor Ort.

Nachfolgend möchten wir außerdem zwei Ergebnisse aus dem Test vorstellen, die nach einer körperlich fordernden Arbeit und einem eher geistig ausgerichteten Beruf unterteilt sind. Je nach Altersgruppe sind die Resultate ein wenig unterschiedlich. Die aufgeführten Kategorien sind daher beispielhaft zu verstehen. In beiden Fällen setzte sich die Community Life als beste Risikolebensversicherung im Test durch, wobei sich der Kunde aber jeweils zwischen mehreren sehr guten Anbietern entscheiden kann.

PlatzTarifNote
1.Community Life Protect1,2
1.Zurich Life RisikolebenTop1,2
2.Cardea Life Premium Life1,3
2.Hannoversche T1-Plus1,3
2.My Life RNL+1,3

Die besten Risikolebensversicherung für Kaufleute (40 Jahre alt und Nichtraucher) waren im Test die Tarife Protect von Community Life (Note 1,2), Europa E-T2-Premium (Note 1,3) sowie My Life RNL + (Note 1,3).

Risikolebensversicherung Prämien im Test von Focus Money 2014

Die Fachzeitschrift Focus Money hat in ihrer Ausgabe 14/2014 ebenfalls eine umfassende Bewertung von Risikolebensversicherungen durchgeführt. Dabei lag der Fokus des Tests ausschließlich auf den Prämien. Die angebotenen Vertragsoptionen wurden dagegen nicht berücksichtigt. Die Angebote wurden nach Service- bzw. Direktversicherer sowie nach deren Laufzeit unterschieden.

Die Angebote zur Risikolebensversicherung mit konstanten Nettobeiträgen erhielten beim Test eine eigene Kategorie. Der Vorteil dabei ist, dass der Bruttobeitrag identisch mit dem Nettobeitrag ist. Somit weiß der Kunde bereits beim Vertragsabschluss, welche Jahresprämie er für die gesamte Laufzeit aufbringen muss. Egal, ob mit 10, 20 oder 30 Jahren Laufzeit, die liechtensteinische Assekuranz Prisma Life hatte in dieser Teilkategorie immer das günstigste Angebot.

Risikolebensversicherung mit 10 Jahren Laufzeit

VersichererTarifNote
PrismaLifepremium life Basis1,05
BNP Paribas CardifProtect24-U 1,01,20
SüddeutscheNON2,50

Risikolebensversicherung mit 20 Jahren Laufzeit

VersichererTarifNote
PrismaLifepremium life Basis1,05
BNP Paribas CardifProtect24-U 1,01,20
Zurich LifeEagle Star RisikoLeben top2,20

Risikolebensversicherung mit 30 Jahren Laufzeit

VersichererTarifNote
PrismaLifepremium life Basis1,05
BNP Paribas CardifProtect24-U 1,01,20
Zurich LifeEagle Star RisikoLeben top2,20

Risikolebensversicherung Test 2014 von Focus Money

Das Wirtschaftsmagazin Focus Money hat in seiner Ausgabe 43/2014 gemeinsam mit dem Deutschen Finanz Service Institut (DFSI) Risikolebensversicherungen von insgesamt 30 Versicherern getestet. Im Gegensatz zu früheren Lebensversicherung Tests wurden dabei die besten Lebensversicherungen für verschiedene Personengruppen ermittelt. Berücksichtigt wurden im Test Angestellte, Selbstständige, Beamte, Heilberufe und Berufsanfänger.

Das DFSI hat seinen Fokus auf Vertragsbedingungen gelegt und dabei eine zunehmende Ausdifferenzierung zwischen den einzelnen Versicherern festgestellt. Offensichtlich versuchen viele Anbieter ihre Lebensversicherungen auf bestimmte Berufsgruppen zuzuschneiden. So können Inhaber von bestimmten Berufen bei bestimmten Versicherern profitieren, während sie bei anderen schlechter fahren.

Um die Versicherungen bezüglich ihrer Eignung für bestimmte Berufsgruppen zu bewerten, wurden jeweils zwei Modellkunden gebildet. Die Gesamtnote setzte sich jeweils zu einem Drittel aus den Einzelbewertungen der Kategorien Versicherungsbedingungen, Beitragsgestaltung sowie der Finanzstärke des Anbieters zusammen. Dazu wurden die Lebensversicherungen hinsichtlich Filial- und Direktversicherer unterteilt.

Besten Risikolebensversicherungen für Angestellte (Serviceversicherer):

  1. WWK Gesamtnote 1,17
  2. Interrisk Gesamtnote 1,65
  3. Canada Life Gesamtnote 1,71

Besten Risikolebensversicherungen für Angestellte (Direktversicherer):

  1. Europa Gesamtnote 1,65
  2. CosmosDirekt Gesamtnote 1,75
  3. WGV Gesamtnote 1,92

Abgefragt wurden die Angebote für einen 29-jährigen Versicherungskaufmann und einen 35-jähriger Informatiker. Das Sterberisiko ist bei diesen Berufsgruppen am geringsten. Aus den beiden Teilbewertungen wurde anschließend die Gesamtnote gebildet.

Besten Risikolebensversicherungen für Selbstständige (Serviceversicherer):

  1. WWK Gesamtnote 1,17
  2. Interrisk Gesamtnote 1,56
  3. R+V Gesamtnote 1,75

Besten Risikolebensversicherungen für Selbstständige (Direktversicherer):

  1. Europa Gesamtnote 1,63
  2. CosmosDirekt Gesamtnote 1,85
  3. Asstel Gesamtnote 1,85

Bei dieser Berufsgruppen wurden die Policen für eine 35-jährige Architektin und einen 39-jährigen Bilanzbuchhalter gebildet. Bei der Architektin wurden zusätzlich zwei Risikofaktoren berücksichtigt. Zum einen ist sie Raucherin und fährt zudem in ihrer Freizeit Motorrad.

Besten Risikolebensversicherungen für Beamte (Serviceversicherer):

  1. Canada Life Gesamtnote 1,46
  2. WWK Gesamtnote 1,46
  3. Interrisk Gesamtnote 1,63

Besten Risikolebensversicherungen für Beamte (Direktversicherer):

  1. Europa Gesamtnote 1,71
  2. Asstel Gesamtnote 2,04
  3. CosmosDirekt Gesamtnote 2,04

Versichert werden sollten in diesem Fall ein 32-jähriger Justizvollzugsangestellter (125.000 Euro, Raucher, 30 Jahre Laufzeit) und eine 34-jährige Grundschullehrerin (175.000 Euro, Nichtraucherin, 30 Jahre Laufzeit).

Besten Risikolebensversicherungen für Heilberufe (Serviceversicherer):

  1. WWK Gesamtnote 1,21
  2. Canada Live Gesamtnote 1,46
  3. Interrisk Gesamtnote 1,46

Besten Risikolebensversicherungen für Heilberufe (Direktversicherer):

  1. Europa Gesamtnote 1,69
  2. Asstel Gesamtnote 1,81
  3. CosmosDirekt Gesamtnote 1,90

Bei den Heilberufen sind ein 34-jähriger Apotheker und eine 28-jährige Arzthelferin die Modellkunden.

Besten Risikolebensversicherungen für Berufsanfänger (Serviceversicherer):

  1. Interrisk Gesamtnote 1,35
  2. WWK Gesamtnote 1,44
  3. Continentale Gesamtnote 1,67

Besten Risikolebensversicherungen für Berufsanfänger (Direktversicherer):

  1. Europa Gesamtnote 1,69
  2. Asstel Gesamtnote 1,81
  3. CosmosDirekt Gesamtnote 1,83

Berufseinsteiger stellen an eine Risikolebensversicherung besondere Ansprüche. So wurde von den Testern ein besonderes Augenmerk auf die Nachversicherungsoptionen gelegt. Versichert werden sollten ein 27-jähriger Student sowie ein 20-jähriger Auszubildender.

Finanztest überprüft Beitragsanpassungen durch Unisex-Tarife

Die Stiftung Warentest untersucht über ihren Ableger Finanztest regelmäßig aktuelle Versicherungsprodukte. Risikolebensversicherungen wurden letztmals in der Ausgabe 04/2013 unter die Lupe genommen. Dabei wurde insbesondere auf die preislichen Veränderungen aufgrund der Umstellung auf Unisex-Tarife geachtet.

Um die Prämien der Policen zu ermitteln diente auch hier ein Modellkunde. Hierbei handelt es sich um einen 34-jährigen Versicherungskaufmann, der eine Risikolebensversicherung mit einer Versicherungssumme von 150.000 Euro sowie einer Laufzeit von 20 Jahren wünscht. Abgefragt wurden die Beiträge für Raucher und Nichtraucher.

Günstigsten Lebensversicherungstarife für Nichtraucher:

  1. CosmosDirekt (Tarif CR/Basis-Schutz) Jahresprämie 90 Euro
  2. Huk24* (Tarif WB24) Jahresprämie 94 Euro
  3. Europa (Tarif E-T2) Jahresprämie 96 Euro
  4. WGV (Tarif Basis/R1) Jahresprämie 99 Euro
  5. Asstel (Tarif AQ8PA/Basis Single) Jahresprämie 108 Euro

Günstigsten Lebensversicherungstarife für Raucher:

  1. CosmosDirekt (Tarif CR/Basis-Schutz) Jahresprämie 207 Euro
  2. Europa (Tarif ET-2) Jahresprämie 208 Euro
  3. Interrisk (Tarif SR1-XL) Jahresprämie 227 Euro
  4. WGV (Tarif Basis/R3) Jahresprämie 237 Euro
  5. Interrisk (TR1-XL) Jahresprämie 247 Euro

AXA und Asstel sind beste Risikolebensversicherer 2013 bei DISQ

Frau telefoniert nach Risikolebensversicherung Test
Tests der Risikolebensversicherung können bei der Entscheidungsfindung helfen.

Das Deutsche Institut für Servicequalität (DISQ) hat 2013 eine Leistungs- und Serviceanalyse unter 23 Anbietern von privaten Risikoversicherungen durchgeführt. Darunter befanden sich sowohl Service- wie auch Direktversicherer. Basis der Serviceanalyse mit insgesamt 788 Testkontakten waren verdeckte Anfragen per Telefon und E-Mail sowie eine umfassende Analyse des Internetauftritts. Dazu wurden bei den Versicherern mit Filialbetrieb auch Testberatungen vor Ort durchgeführt.

Insgesamt war die Servicequalität bei den Direktversicherern deutlich besser. Gleich sieben Unternehmen erhielten in diesem Bereich das Qualitätsurteil „gut“. Dagegen kamen die Filialversicherer nicht über ein „befriedigend“ hinaus. Bei den Direktversicherern holte sich die Asstel den Testsieg. Das Unternehmen lag bei der Leistungsanalyse vorne und erhielt auch für den Service eine gute Bewertung.

Auf den weiteren Plätzen folgten CosmosDirekt und Hannoversche. Bester Filialversicherer wurde die Axa vor der Württembergischen und der Allianz. Axa bot von allen Filialversicherungen den besten Service und belegte in der Leistungsanalyse den zweiten Platz.

Besten Risikoleben-Filialversicherer bei DISQ:

  1. Axa
  2. Württembergische
  3. Allianz
  4. Zurich
  5. Gothaer

Besten Risikoleben-Direktversicherer bei DISQ:

  1. Asstel
  2. CosmosDirekt
  3. Hannoversche
  4. Europa
  5. Huk24*

Zurich Life bietet beste Risikolebensversicherung bei Ökotest

Die Zeitschrift Ökotest führt ebenfalls regelmäßige Bewertungen von Versicherungsprodukten durch. So wurden in der Ausgabe 02/2013 auch Risikolebensversicherungen für Raucher und Nichtraucher von insgesamt 56 Versicherern untersucht. Wichtigstes Kriterium war dabei der Preis, wobei insbesondere die Prämienanpassungen für die neuen Unisex Tarife unter die Lupe genommen wurden. Als Modellkunde diente dabei ein 30-jähriger kaufmännischer Angestellter mit einer Versicherungssumme von 250.000 Euro und 20-jähriger Laufzeit. Dabei wurde vorausgesetzt, dass der Versicherungsnehmer nicht übergewichtig ist und keine gefährlichen Hobbies ausübt.

Günstigsten Risikolebensversicherungen für Nichtraucher:

  • Zurich Life (Tarif Basic) Note 1,0
  • Europa Versicherung (Tarif NT-2) Note 1,3
  • Huk24* (Tarif WB24NR) Note 1,3
  • WGV (Tarif Basis) Note 1,3
  • Europa Versicherung (Tarif Premium) Note 1,3
  • Huk-Coburg* (Tarif WNR) Note 1,3
  • Continentale (Tarif T2 N) Note 1,3

Günstigsten Risikolebensversicherungen für Raucher:

  • Zurich Life (Tarif Basic) Note 1,0
  • R+V (Tarif RG) Note 1,0
  • Europa Versicherung (Tarif T2N) Note 1,3
  • WGV (Tarif Basis) Note 1,3
  • Interrisk (Tarif XL) Note 1,3
  • Huk-24* (Tarif WB24) Note 1,3
  • Credit Life (Tarif TGRO 13) Note 1,3
  • Europa Versicherung (Tarif Premium) Note 1,3
  • Ergo Direkt (Tarif P6) Note 1,3
  • Huk-Coburg* (Tarif WR) Note 1,3

Wie bei den anderen Lebensversicherung Tests gab es auch hier teilweise sehr große Unterschiede bei den Prämien. So ist die Police der Ergo Direkt bei gleichen Leistungen mit jährlich 340,75 Euro dreimal so teuer als das Angebot der Europa Versicherung. Bei den Tarifen ist die für Raucher ist die Preisspanne ebenfalls beträchtlich. Für den Tarif ET-2 der Europa zahlen Kunden 238,79 Euro pro Jahr. Beim teuersten Anbieter Neue Leben werden dagegen 651,55 Euro jährlich fällig.


*Produkte der HUK Gruppe (HUK-Coburg, HUK24 etc) werden in unserem Anbietervergleich nicht berücksichtigt

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